Gruppe 1 | Station 8 | Stadtpfarrkirche
Stadtpfarrkirche
Die römisch-katholische Pfarrkirche Friesach steht nördlich des Hauptplatzes am Fuße des Petersbergs in der Stadtgemeinde Friesach. Die Kirche steht unter Denkmalschutz.
Die Stadtpfarrkirche ist eine romanische Pfeilerbasilika mit zwei mächtigen Westtürmen, aus dem 12. Jahrhundert, die im 14. Jahrhundert um den Langchor erweitert und später mehrmals umgebaut wurde.
In den Chorschlussfenstern bedeutende spätromanische Glasmalereien. Zahlreiche reliefierte Grabsteine und -platten.
Geschichte
– Die erste urkundliche Erwähnung der Kirche stammt aus dem Jahre 1187. Wahrscheinlich gab es einen Vorgängerbau aus der Zeit der Karolinger.
– Als erster Propst wird 1215 Konrad aus Tisentis in Graubünden genannt.
– Der Kirchenbau hat nach mehreren Bränden im Laufe der Geschichte (1298, 1557, 1582, 1673, 1804, und 1895) eingreifende Veränderungen erfahren.
– Der Friedhof um die Kirche wurde 1785 aufgelassen und der romanische Karner 1845 abgetragen.
Kirchengebäude Grundriss
Bauwerk
Die Pfeilerbasilika mit mächtigem Zweiturm-Westwerk wurde im 12. Jahrhundert errichtet, der Langchor im ersten Viertel des 14. Jahrhunderts angebaut.
Die Mauern des Seitenschiffes werden in zwei Geschossen von Korbbogenfenstern durchbrochen.
Langchor
Der einschiffige, zweijochige Langchor mit 5/8-Schluss hat ungefähr die Breite des Mittelschiffs, ist aber höher als dieses.
Das östliche Chorjoch ist gegenüber dem westlichen, über dem sich ein Dachreiter mit Spitzhelm erhebt, etwas eingezogen.
Die Mauern des Chores werden von dreifach gestuften Strebepfeilern gestützt und im Chorschluss von hohen zweiteiligen Lanzettfenster mit ursprünglichem Maßwerk, in den Chorjochen von dreiteiligen Lanzettfenstern durchbrochen.
Nördlich des Chores ist die Sakristei angebaut.
Westwerk
Das Westwerk hat im Unterbau die gleiche Breite wie das Langhaus. Über dem dreifach gestuften Trichterportal wurde in der Barockzeit das gotische Spitzbogenfenster durch ein großes Rundbogenfenster ersetzt.
Seitlich sind in der Westfassade bis in die Höhe der Trauflinie des Mittelschiffdaches je drei Mauerschlitze. Darüber erheben sich die dreigeschoßigen Doppeltürme.
Türme
Nach dem Brand von 1895 entschloss man sich die Türme neuromanisch wiederherzustellen.
Von 1896 bis 1912 errichtete man die massive Doppelturmfassade im Stil der rheinländischen Romanik.
Die Türme haben auf drei Seiten unten ein Biforienfenster, in der Mitte zwei einfache und oben zwei Biforienfenster.
Die Türme werden von Spitzgiebelhelmen bekrönt und je einer Eckverstrebung gestützt.
An einem Pfeiler nördlich der Kirche ist eine römerzeitliche Reliefplatte mit Minerva-Darstellung angebracht.
Fenster
Von größter Bedeutung ist der Bestand an mittelalterlichen Glasmalereien. Spätromanische Glasmalereien, die um 1270 bis 1280 entstanden, wurden 1838 aus der Dominikanerkirche hierher übertragen und im nordseitigen Chorschlussfenster eingebaut und 1890 ergänzt. Auf zehn Scheiben werden die klugen und törichten Jungfrauen im Zackenstil dargestellt.
Orgel
Seit dem Jahr 2000 besitzt die Kirche eine der bedeutendsten neuen Orgeln Kärntens. Das Schleifladen-Instrument wurde von der Firma Orgelbau Eisenbarth aus Passau erbaut und verfügt über 43 Register auf drei Manualwerken und Pedal.
Das ehemalige Rundkarnerportal
Vor der Kirche steht ein romanisches Portal als Erinnerung an den ehemaligen Rundkarner aus dem späten 12. Jahrhundert, der hier nahe dem Gotteshaus im Friedhof stand.
1845 wurde der Karner „als Verkehrshindernis“ abgetragen. Das Portal des Karners blieb erhalten und war zunächst ein Schauobjekt im städtischen Lapidarium.
Später fügte man es als Eingangstür zum Sitzungssaal im ehemaligen Rathaus (Wiener Straße 3), der auch als Standesamt diente, ein.
Nun ist es wieder in der Nähe des ursprünglichen Standortes.
Beschriftete Bilder
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Landkarte: 8
Stationen: 1B | 8 | 9 | 17C | 25 | 27C | 28A
Station 1B | Hauptplatz
Station 8 | Stadtpfarrkirche
Station 9 | Narrensteig
Station 17C | Wiener Straße
Station 25 | Bahnhofstraße
Station 27C | Das Portal des ehemaligen Karners
Station 28A | Herrengasse