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Hauptplatz 1 | Altes Rathaus

Geschichte

An der Südostecke des Friesacher Hauptplatzes erhebt sich das Alte Rathaus, dessen Ursprünge bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts zurückreichen. Zunächst als Wachhaus für Soldaten belegt, erfüllte es ab 1770 die Funktion eines Rathauses.

Im Zeitraum 1837 bis 1838 erhielt das Gebäude durch den Baumeister Jakob Griewieser nach Entwürfen von Valentin Radweger und Joseph Ringer eine neue Gestalt samt Fassade. Die Rathausuhr wurde 1866 von Alois Heinzel instand gesetzt, ein Jahr später ging das Haus in die Nutzung des k. k. Bezirksgerichts über.

Architektonische Merkmale

Das repräsentative Eckgebäude mit spätklassizistischer Fassade bewahrt einen älteren Baukern.

Horizontale Gliederungen durch Kordon- und Kranzgesimse strukturieren die Fronten.

Im Obergeschoß rahmen ionische Riesenpilaster die Fensterachsen.

Zwischen zwei Fenstern ist ein römerzeitliches Rundmedaillon aus dem 2. Jahrhundert eingelassen, das eine Frau in lokaler Tracht mit norischer Haube zeigt. Darüber schmückt ein stuckiertes Relief in ovalem Rahmen die Fassade; es stellt die Justitia mit dem Stadtwappen dar.

Im ersten Obergeschoß sind die Fenster mit profilierten Rahmungen versehen und tragen Dreiecksgiebelverdachungen; in den Sturzfeldern erscheinen Münzschnittfriese. Im zweiten Obergeschoß finden sich schlichtere Fenster mit Sohlbankgesimsen auf Blattvolutenkonsolen. Am Mittelrisalit ersetzen Fascien und ein Mäanderfries die herkömmlichen Fensterverdachungen.

Das rundbogige Portal wird durch ein schmiedeeisernes Tor geschützt.

Zur Straßenseite hin wechseln Dreiecks- und Segmentgiebelverdachungen; die Felder darüber sind wiederum mit Münzschnitt oder Mäanderfries geschmückt.