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Bahnhofstraße 1

Architekturbeschreibung

Das Gebäude in der Bahnhofstraße 1 präsentiert sich als ein hervorragend erhaltenes Bürgerhaus, ein klassisches Beispiel Kärntner Stadtarchitektur aus der Zeit des frühen 19. Jahrhunderts.

Die Fassade ist symmetrisch gegliedert und weist deutliche barocke Merkmale auf. Ihr warmer Ockerton wird durch weiße architektonische Gliederungen hervorgehoben, welche die Kanten des Baukörpers betonen und sowohl die vertikale als auch die horizontale Gliederung unterstreichen.

Im Obergeschoss sind vier rechteckige Fenster mit dekorativen Stuckrahmungen versehen, die mit Konsolen gestützte Fensterverdachungen aufweisen – ein Hinweis auf den vom Spätbarock inspirierten, jedoch zurückhaltend ausgeführten Ornamentstil. Unter jedem Fenster befindet sich ein schlichter Blumenkasten aus Schmiedeeisen.

Die Mittelachse des Gebäudes wird dezent durch zwei große Stuckkartuschen hervorgehoben, die die mittleren Fenster flankieren. Die Dachlinie wird durch vier Dachgauben belebt.

Das Erdgeschoss zeigt eine nachgeahmte Rustizierung und vier Öffnungen. Drei Öffnungen sind rechteckig, während sich rechts ein rundbogiges Portal befindet.

1 Gesimsband | 2 Fenstergesims | 3 Konsole |
4 Zierumrahmung | 5 schmiedeeiserner Blumenkasten |
6 Gesims | 7 Stuckfeld

Details des Fensterabschnitts

Gesimsband – Schmaler, waagerechter Streifen oberhalb des Fensterbereichs.

Fenstergesims – Das vorkragende Abschlussprofil über dem Fenster, das der Gestaltung eine klassische Note verleiht.

Konsole – Zentrales, dekoratives Stützelement unter dem Fenstergesims, das diesem optischen Halt verleiht.

Zierumrahmung – Markante, rustizierte Putzrahmung des Fensters.

Schmiedeeiserner Blumenkasten – Unterhalb der Fensterbank angebrachte, kunstvoll gearbeitete Eisenkonstruktion, die Funktionalität und Zier verbindet.

Gesims – Waagerechtes, vorkragendes Profil unterhalb des Fensters, das den oberen Abschluss der unteren Fassadenzone bildet.

Stuckfeld – Glatte Putzfläche unterhalb des Fensters und oberhalb des unteren Gesimses, die zur harmonischen Gliederung der Fassade beiträgt.

Die Fenstergestaltung in der Bahnhofstraße 1 zeigt eine elegante Verbindung von neoklassizistischen und späthistoristischen Einflüssen. Die rustizierte Putzrahmung und das durch eine Konsole gestützte Gesims erinnern an die Formensprache der klassischen Architektur, während die warme Ockerfarbe der Fassade und der schmiedeeiserne Blumenkasten an den biedermeierlichen Fassadenschmuck des 19. Jahrhunderts denken lassen. Zusammen ergibt sich ein harmonisches, zurückhaltend verziertes Stadtbild, wie es für mitteleuropäische Bürgerhäuser jener Zeit typisch ist.